von Stefanie Reinberger, MaxPlanckForschung 4/2006
Er ist der Herr der Düfte. Bill Hansson erforscht den Gruchssinn von Insekten. Er will wissen, auf welche Duftmoleküle bestimmte Arten anspringen, und wie die Information verarbeitet wird. Und natürlich interessiert den Direktor am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena auch, welchen Einfluss das auf die Evolution und das Verhalten hat.
Draußen herrscht trübes Novemberwetter. Die umliegenden Institutsgebäude des Beutenberg Campus in Jena sind hell erleuchtet. Aus dem benachbarten Gewächshaus schimmert warmes Licht. Das Büro von Bill Hansson, der im September seine Stelle als Direktor der Abteilung evolutionäre Neuroethologie am Max-Planck-Institut für chemische Ökolohie angetreten hat, ist großzügig und ebenso modern wie angenehm schlicht eingerichtet. Die Labore seiner Abteilung – noch im Umbau begriffen – lassen erahnen, dass hier bald mit modernster Technik geforscht wird.
Da will es auf den ersten Blick so gar nicht passen, dass Hansson mit leuchtenden Augen vom Häuschen und vom eigenen Walt in Smaland erzählt, einer Region in Südschweden. Smaland klingt irgendwie nach Bullerbü und Michel von Lönneberga. Man denkt an Barfußlaufen, klare Bäche und Walderdbeeren. Und tatsächlich taucht der Forscher dort in ein völlig anderes Leben ab, geht jagen oder bewirtschaftet seinen Wald. "Erst letzte Woche habe ich drei Bäume gefällt. für unser Haus in Jena", erzählt er und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Schließlich ziehe ich bald mit meiner Familie aus Schweden nach Deutschland, da brauchen wir schon eine eigene Sauna". Und das geeignete Holz dafür wächst eben im familieneigenen Forst...
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