von Stefanie Reinberger, MaxPlanckForschung 3/2007
Unsere Denkorgane funktionieren alle nach demselben Bauplan – und doch sprechen wir unterschiedlichste Sprachen. Wie bewältigt das menschliche Gehirn diese Vielfalt? Welche Sprach- und Funktionsmuster helfen ihm dabei? Ina Bornkessel, Leiterin der unabhängigen Nachwuchsgruppe Neurotypologie am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, sucht Antworten auf diese Fragen. Und der Grundstein für diese Forschungen wurde in der Kindheit der heute 28-Jährigen gelegt – am anderen Ende der Welt.
Auf den ersten Blick wirkt die junge Frau, die mich in ihr Büro bittet und mit Kaffee und Wasser versorgt, wie eine ganz normale, sehr sympathische 28-Jährige: Sonnenbrille im blonden, zurückgesteckten Haar, ein schickes sommerliches Kleid, gekonntes Make-up, ein gewinnendes Lächeln und ein offenes Wesen. Am positiven Eindurck ändert sich auch während des weiteren Gesprächs nichts – doch schnell wird klar: Ina Bornkessel ist eine Frau der superlative. Bereits mit 22 Jahren promovierte sie an der Universität Potsdam – als jüngeste Studentin in der Geschichte der Hochschule und mit summa cum laude, der bestmöglichen Note...
Wenige Jahre später startet sie im Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften mit ihrer Selbständigen Nachwuchsgruppe durch – als jüngste Gruppenleiterin in der Max-Planck-Gesellschaft. Das stößt auf Anerkennung und Beachtung, und so wurde Bornkessel im Jahr 2006 zuerst von der Zeitschrift "bild der wissenschaft" anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in die "Elf der Wissenschaft" aufgenommen und kurz danach in die Riege der "100 Köpfe von morgen", einer Kampagne der deutschen Regierung und der Wirtschaft.
Ungewöhnlich ist auch der Ort, an dem die gebürtige Berlinerin ihre Kindheit verbracht hat: Tasmanien...
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