Kinderdemenz NCL: Tödlicher Zellabfall

von Stefanie Reinbergerm dasGehirn.info, 28.02.2015

 

Hinter der harmlos klingenden Bezeichnung „NCL“ verbergen sich mehrere seltene Demenzerkrankungen im Kindesalter. Sie rauben betroffenen Kindern Stück für Stück alle Fähigkeiten und schließlich auch das Leben. Eine Heilung gibt es derzeit nicht.

 

Frühling 2001: Tim Husemann ist sechs Jahre alt, ein normaler Junge und scheinbar völlig gesund. Er lernt mühelos und spielt gerne mit anderen Kindern. Überhaupt ist er seinem Alter entsprechend entwickelt, wie ein Blick ins gelbe U-Heft verrät – das Heft, in das die Ergebnisse der regelmäßigen Kindervorsorgeuntersuchungen eingetragen werden. Lediglich eine leichte Sehschwäche hat das Kind. Als Tim bei einer Autofahrt Buchstaben aus größerer Entfernung nicht mehr erkennt, denkt sein Vater, Frank Husemann, an Kurzsichtigkeit. Doch Tims Sehkraft verschlechtert sich rapide. So schnell, dass seine Eltern und Ärzte aufmerksam werden. Genauere Untersuchungen ergeben, dass sich Tims Netzhaut langsam abbaut. Der Junge wird zwangsläufig erblinden.

 

Schlimmer noch: Tim leidet an Neuronaler Ceroid-Lipofuszinose, kurz NCL, einer Form von Kinderdemenz. NCL zählt zu den neurodegenerativen Erkrankungen: Die Nervenzellen der Betroffenen sterben allmählich. Die Diagnose kommt einem Todesurteil gleich. Nach und nach wird der Junge alle seine Fähigkeiten verlieren, bis er nicht einmal mehr selbständig schlucken und atmen kann. Schließlich wird er im Alter von ungefähr 25 bis 30 Jahren sterben.

 

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