Fr

23

Jan

2015

Preußisch Blau für die Sau

von Stefanie Reinberger, bild der wissenschaft 2/2015

 

Seit Tschernobyl ist Wildschweinfleisch mit radioaktivem Cäsium-137 belastet. Ein Pigment im Futter kann dafür sorgen, dass die Tiere den radioaktiven Stoff ausscheiden.

 

Dieter Swart misst Wildschweinbraten bei sich zu Hause aus – ehrenamtlich und aus tiefster Überzeugung. „Man kann doch nur Fleisch verkaufen, das in Ordnung ist.“ 14 Wildsauen hat er heute schon gemessen.


Swarts Messaktion ist die Reaktion auf das strahlende Erbe einer Wolke aus Tschernobyl, aus der im Mai 1986 radioaktiv verseuchtes Material über Bayern und dem Südosten Baden-Württembergs abregnete. Die Folge: Im Süden der Republik strahlen Wildschweine bis heute – kontaminiert mit "Radiocäsium" (Cäsium-137). Bei 600 Becquerel pro Kilogramm Lebensmittel liegt der EU-Grenzwert. Extrem belastete Tiere strahlen laut Bundesamt für Strahlenschutz mit bis zu 9.800 Becquerel pro Kilogramm.

 

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So

01

Jul

2012

Magen verkleinert – Diabetes weg

Chirurgen sagen dem Diabetes den Kampf an – per Magen-Bypass. Doch keiner weiß, warum das funktioniert.

von Stefanie Reinberger, in bild der wissenschaft, 7–2012

 

Wenn Ralph Binder zum Essen eingeladen ist, muss er sich entscheiden: Lieber von allem ein bisschen – oder auf einen Gang verzichten? Auch die Schlacht am kalten Buffet mit übervollen Tellern ist für den 49-Jährigen Vergangenheit. Er hat sich im November 2010 unters Messer gelegt. Seitdem ist das, was von seinem Magen übrig ist – eine pflaumengroße Tasche –, direkt mit dem Dünndarm verbunden. Der Großteil des Magens, der Zwölffingerdarm und ein Stück Dünndarm sind von der Nahrungspassage abgekoppelt.

 

Binder ist Proband einer Studie der Universitätsklinik Heidelberg. Dabei prüfen Ärzte, ob ein Magen-Bypass hilft, Typ-2-Diabetes zu besiegen – Chirurgie statt Insulintherapie. Die Idee ist nicht neu. Alleine in den USA unterziehen sich jedes Jahr rund 200 000 Menschen einer Magen-Operation, um ihrem extremen Übergewicht ein Ende zu bereiten. Ein Mini-Magen erlaubt nur kleine Portionen. Wer weniger isst, nimmt ab und senkt seine Gesundheitsrisiken, das ist die Hoffnung.

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Mi

10

Aug

2011

Trendwende in der Krebsstatistik

von Stefanie Reinberger, bild der wissenschaft 10–2007, Nachgehakt

 

Neuer Optimismus kommt aus den USA, genauer gesagt von der Amerikanischen Krebsgesellschaft (ACS). Dort führt man Buch über die Vielzahl von Leiden, die unter dem Oberbegriff „Krebs“ zusammengefasst werden. Diese Organisation verbreitet nun zum ersten Mal seit Langem gute Nachrichten: Die Zahl der Krebstoten sei rückläufig, vermeldeten amerikanische Epidemiologen um Elizabeth Ward vom Department of Epidemiology and Surveillance Research der ACS. Bereits 2003 wurde ein minimaler Rückgang verzeichnet, der sich – wie die neuesten Auswertungen ergaben – 2004 noch verstärkte. Für Ward und ihre Kollegen ein Grund zur Hoffnung: Sie werten die Zahlen als robusten Trend, der sich in den kommenden Jahren fortsetzen wird.

 

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Do

01

Apr

2010

Sprünge im Gehirn

von Stefanie Reinberger, bild der wissenschaft, 4/2010

 

Springende Gene unterstützen nicht nur die Evolution – sie sorgen auch dafür, dass kein Gehirn dem anderen gleicht.

 

So ist es oft in der Wissenschaft: Kaum gilt eine Entdeckung als anerkannt, schon findet sich ein weiteres Steinchen vom Mosaik – und es entsteht ein neues Bild. Ähnlich erging es bild der wissenschaft mit dem Artikel über Transposons, die springenden Gene. Die September-Ausgabe 2009 mit dem Beitrag „Das große Springen“ von Bernhard Epping war gerade erschienen, als Wissenschaftler vom Salk Institute in La Jolla, Kalifornien, im bekannten Fachjournal „nature“ eine spektakuläre neue Entdeckung publizierten: Danach spielen die molekularen Springteufel nicht nur eine Rolle in der Evolution des Menschen, sondern beeinflussen möglicherweise auch die Entwicklung jedes Einzelnen von uns – und zwar ausgerechnet im Gehirn.

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Fr

01

Aug

2008

Melanom-Alarm

von Stefanie Reinberger, bild der wissenschaft, 8/2008

 

Sommer, Sonne, Sonnenbrand – das Trio bereitet dem Schwarzen Hautkrebs den Weg. Besonders gefährdet sind Kinder.

 

Jürgen Becker, Oberarzt an der Hautklinik der Universität Würzburg, hat wenig Verständnis für Zeitgenossen, die sich stundenlang in der Sonne aalen. Vor allem dann nicht, wenn es sich um Familien mit kleinen Kinder handelt. Mit Schaudern erinnert er sich an eine Szene, die er einst an einem italienischen Strand beobachtete: Ein Paar legte sich mitsamt seinem ungefähr einjährigen Sprössling in die pralle Mittagssonne. „Das Kind krabbelte immer wieder in den Schatten, doch seine Eltern haben es jedes Mal zurückgeholt“, erzählt er, noch immer fassungslos.

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Do

01

Jun

2006

Drahtzieher der Gene

Die DNA bestimmt nicht alles. In jeder Körperzelle entscheidet eine übergeordnete Erbgut- Verwaltung, welche Gene arbeiten dürfen und welche nicht.

von Stefanie Reinberger,bild der wissenschaft, 6–2006


Wie schafft es eine Stammzelle, sich im Embryo zu über 200 verschiedenen Zellarten zu entwickeln? Obwohl sie ihre Gene dabei nicht verändert, wird sie zu etwas, dass mit der ursprünglichen Zelle überhaupt keine Ähnlichkeit hat. Diese Frage rückt bei den Stammzell- und Klonforschern immer mehr in den Mittelpunkt. Wer sie lösen kann, hat wahrscheinlich auch den Schlüssel zu neuen Therapien in der Hand.

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So

01

Mai

2005

Kämpferische Schnipsel

Tücken der Pharmaforschung: Winzige RNA-Stücke haben das Zeug, Krankheiten zu heilen. Doch wie bringt man die viel versprechenden Moleküle zu ihrem Zielorgan?

 

von Stefanie Reinberger, bild der wissenschaft 5–2005 

 

Anfang 2003 herrschte wahre Goldgräberstimmung. Forscher hatten eine Art natürliche Gentherapie – die RNA-Interferenz – ausgetüftelt. Sie schien das ideale Werkzeug zu sein, um Krebs zu heilen und Viren zu töten. Schnell begannen Wissenschaftler Patente zu beantragen – es lockten Ruhm und das große Geld. Doch das Leben war komplizierter als die Theorie. Was im Zellversuch so gut gelang, klappte bei Labormäusen überhaupt nicht. Deren Körper zerstörte die Arzneimittel, bevor sie ihr Einsatzorgan erreicht hatten.

 

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Di

01

Feb

2005

Hausarrest für Immunzellen

Ein neuartiger Wirkstoff hält Lymphozyten in den Lymphknoten fest und schützt so Spenderorgane vor der gefürchteten Abstoßung nach einer Transplantation.

von Stefanie Reinberger, bild der wissenschaft 2–2005


Ein Pilz brachte den Durchbruch. Findige Wissenschaftler hatten vor über 30 Jahren entdeckt, dass der Tolypocladium inflatum gams etwas Besonderes kann: Der aus Norwegen stammende Pilz produziert eine Substanz, mit der er seine Konkurrenten bekämpft – und die das Immunsystem des Menschen unterdrücken kann. Diese Entdeckung schuf die Voraussetzung für erfolgreiche Organtransplantationen.

 

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