Do
06
Aug
2015
Zu früh zum Lernen
von Stefanie Reinberger, Gehirn&Geist 9/2015
(Printversion des Beitrags "Acht Uhr ist zu füh zum Lernen", erschienen auf spektrum.de, 30.04.2015)
In Deutschland beginnt die Schule traditionell um acht Uhr – für viele Kinder ist das eine Qual. Vor allem in der Pubertät geht die innere Uhr nach. Chronobiologen fordern daher einen späteren Unterrichtsbeginn.
Erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit? Genau: Das war die Phase Ihres Lebens, in der der Wecker grundsätzlich mitten in der Nacht klingelte. Beim Frühstück bekamen Sie vor Müdigkeit keinen Bissen herunter. Anschließend dämmerten Sie im Schulbus dem Unterrichtsbeginn entgegen. Die ersten Stunden waren eine Qual, und an das korrekte Lösen von quadratischen Gleichungen war vor der großen Pause nicht zu denken. Wenn es Ihnen damals so ging, befinden Sie sich in bester Gesellschaft....
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Do
09
Aug
2012
ADHS: Nur ein bisschen anders?
Von hyperaktiv bis geistesabwesend: ADHS hat viele Gesichter. auf der Suche nach den biologischen Grundlagen entdeckten Forscher eine Reihe beteiligter Risikogene und Hirnbotenstoffe. Doch für eine verbesserte Diagnose eignen sich ihre Erkenntnisse bislang noch nicht.
von Stefanie Reinberger, in Gehirn & Geist, 9–2012
Früh am Morgen ist es noch ruhig im Therapiezentrum im Kölner Stadtteil Lindenthal. Die Sozialarbeiterin Nicole Benien bereitet alles für die erste Stunde vor. Sie holt das Spielzeug und die Eieruhr, die sie für den kleinen Wirbelwind braucht, der in Kürze mit seiner Mutter eintreffen wird. Wenig später klopft es, und schon prescht ein blondes Energiebündel herein. Der fünfjährige Lasse gibt brav die Hand und sagt Guten Tag, doch in seinen Augen glitzert es verdächtig: Was machen wir heute? Was passiert als Nächstes? Man merkt: Der Junge würde am liebsten sofort loslegen, kann seinen Elan kaum zügeln.
Zuerst aber heißt es für Lasse, sich still hinzusetzen, auf einer Matte in der Ecke, neben dem kleinen Tisch, an dem seine Mutter mit der Sozialarbeiterin redet. Er darf sich ein Spielzeug aussuchen, mit dem er sich allein beschäftigen soll, solange die Frauen ins Gespräch vertieft sind. Lasse wählt die Legosteine. Seine Aufgabe lautet, nicht dazwischenzureden, während Heike Becker berichtet, wie es in der vergangenen Woche mit ihrem Sohn lief. Die Therapeutin Nicole Benien stellt dem Jungen eigens die Uhr. 15 Minuten muss er durchhalten – und wann immer er den Frauen ins Wort fällt, nimmt die Sozialarbeiterin einen Spielstein aus einer Schale. Die Zahl der verbleibenden Steine bestimmt darüber, wie lange sie hinterher alle zusammen spielen.
Die Sache geht nicht lange gut …
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Mo
16
Apr
2012
Essen für die Seele
Du bist, was Du isst – diese Redensart bestätigen heute auch zahlreiche Studien. Vor allem der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Essen schlägt sich in der Stimmung nieder. Eine Extraportion Fisch senkt womöglich sogar das Risiko für seelische Erkrankungen.
von Stefanie Reinberger, Gehirn&Geist, 5/2012
"Wer weiß, ob wir nicht einer guten Suppe die Erfindung der Luftpumpe zu verdanken haben, und einer schlechten oft den Krieg", philosophierte einst Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799). Der berühmte Göttinger Naturforscher und Aphoristiker war auf der richtigen Spur – auch wenn die Qualität einer Suppe vielleicht nicht unmittelbar über das Weltgeschehen entscheidet. Doch wer hat nicht schon selbst erlebt, dass ein leckeres Mal die Stimmung hebt, während ein Fastfood-Exzess mit Burger und Fritten oft eher matt und träge macht?
Wie sehr die Psyche unter einem unausgewogenen Speiseplan leidet, hat der US-Dokumentarfilmer Morgan Spurlock am eigenen Leib erfahren. Für seinen Film "Super Size Me" haute er sich den Bauch
30 Tage lang ausschließlich bei der Fastfood-Kette McDonald's voll. Mit verheerenden Konsequenzen für Leib und Seele: Elf Kilo Gewichtszunahme verbuchte der Amerikaner nach eigenen Angaben,
dazu gesellten sich bedenkliche Leberwerte und eine miese Stimmung. "Launisch, wütend und unglücklich", so beschrieb Spurlock seinen Gemütszustand am Ende der Junkfood-Diät.
Wissenschaftlich fundiert ist der Selbstversuch des Filmemachers freilich nicht …
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Mo
16
Apr
2012
Stimmungsmacher im Bauch
Die Darmflora schützt und vor Krankheitserregern und fördert das körperliche Wohlbefinden. Laut neuer Experimente hält die Mikrobengesellschaft im VErdauungstrakt sogar die Spyche im Gleichgewicht.
von Stefanie Reinberger, Gehirn&Geist 5/2012
Es wimmelt im Bauch. Billionen von Untermietern haben sich im Darm eingenistet, gemeinsam bringen sie bis zu zwei Kilogramm auf die Waage. Eine beachtliche Zahl, ist doch jeder einzelne Mitbewohner so winzig, dass er sich nur unter einem Mikroskop erspähen lässt. Noch dazu ist die Mikrobengesellschaft höchst vielfältig: Weit über 400 Bakterienarten finden sich allein im Dickdarm. Und Forscher gehen davon aus, dass sie bislang erst einen Bruchteil der Bauchbewohner entdeckt haben.
Einst hielten Ärzte die Mikroorganismen im Darm für eine Krankheit – der deutsche Mediziner und Mikrobiologe Robert Koch hatte 1876 endgültig bewiesen, dass Bakterien Infektionskrankheiten
verursachen können. "Intestinale Toxämie", also "Vergiftung der Eingeweide", nannten sie das vermeintliche Leiden. Manch einer empfahl seinen Patienten sogar, sich den Dickdarm entfernen zu
lassen.
Heute wissen wir: Bei der Mikroben-WG im Verdauungstrakt handelt es sich um die ganz natürliche Darmflora …
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Fr
12
Aug
2011
Redigieren 2.0
Redigierarbeit kann Spaß machen: Bis weit über die Ellbogen steckt man im Text, wühlt darin herum, rührt alles kräftig durch, kitzelt noch ein paar Details heraus und ist richtig glücklich, wenn's der Autor hinterher auch ist:
"Wirklich klasse, was Frau Reinberger aus der Vorlage gemacht hat", schrieb Gert Fricker, Direktor am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie (IPMB), Heidelberg an den zuständigen G&G-Redakteur.
Der Artikel über die Blut-Hirn-Schranke ist in Kürze in Gehirn & Geist zu lesen.
Fr
05
Aug
2011
Außergewöhnlich denken
Rezension von Stefanie Reinberger, Gehirn&Geist 9/2011
Themenpotpourri rund um Gehirn, Intelligenz und Bewusstsein
Was macht das menschliche Gehirn so besonders? Wie entsteht Bewusstsein? Was ist Intelligenz? Und inwiefern unterscheiden sich Gedächtniskünstler und so genannte Inselbegabte von Otto
Normaldenker? Antworten auf diese Fragen gibt dieser kompakte Herausgeberband. Der Psychologe Martin Dresler vom Münchner Max-Planck-Institut für Psychiatrie versammelt darin Beiträge namhafter
Autoren, die auf ein interdisziplinäres Symposium des Hochbegabten-Vereins Mensa zurückgehen. Unter dem Titel »Mind Science« widmete es sich 2009 Fragen rund um unserem Denkorgan, mit Schwerpunkt
auf außergewöhnliche kognitive Leistungen.
Fr
08
Apr
2011
Gewichtige Gene
von Stefanie Reinberger und Johannes Hebebrand, Gehirn&Geist, 5-2011
Menschen mit starkem Übergewicht seien in erster Linie selbst für ihre Körperfülle verantwortlich - dieses Vorurteil hegen viele. Doch es spricht einiges dafür, dass unser Gewicht zu einem überraschend großen Teil genetisch bedingt ist. Der Mediziner Johannes Hebebrand und die Journalistin Stefanie Reinberger sichteten den Stand der Forschung.
Fr
04
Feb
2011
Das Chaos in Lenas Kopf
von Stefanie Reinberger, Gehirn&Geist 3-2011
Eine schizophrene Erkrankung trifft Kinder und Jugendliche besonders hart. Zwar ist ein Ausbruch vor dem 18. Lebensjahr selten, meist prägt die Störung dann jedoch das ganze weitere Leben. Denn die jungen Patienten machen eine besonders sensible Entwicklungsphase durch.
Merle Weiden wird ihn nie vergessen, den Tag, den sie als den schlimmsten ihres Lebens bezeichnet. Damals stand ihre elfjährige Tochter Lena auf einmal mit blutüberströmten Händen vor ihr. Mit einer Rasierklinge hatte sie sich zwei Fingerkuppen aufgeschnitten. Das "Männlein" habe ihr gesagt, sie solle das tun, erklärte das Mädchen seiner entsetzten Mutter. Dabei deutete es auf seinen Kopf, wo Lena einen blauen Geist wähnte, der ihr Befehle gab. "Da schrillten bei mir alle Alarmglocken", erinnert sich Weiden. "Mir war schlagartig klar, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmt."
Mo
11
Okt
2010
Im Dienst der Wissenschaft
von Stefanie Reinberger, GEHIRN&GEIST 11/2010
Mäuse, Hunde, Rhesusaffen – in vielen Labors der Welt dienen Tiere als VErsuchsobjekte. auch Hirnforscher halten dies für unerlässlich, um zu neuen Erkenntnissen und medizinischen Durchbrüchen zu gelangen. Tierschützer dagegen sehen in vielen Experimenten nur überflüssige Quälerei. Doch wie gut können wir das Befinden von Versuchstieren überhaupt beurteilen?
Piep, macht es hinter der Tür. Nico ist bei der Arbeit. Sein Job: sich auf einen Punkt zu konzentrieren, der auf einem Monitor erscheint. Verändert sich das optische Signal, soll er dies mit dem Drücken einer Taste quittieren. Von anderen Dingen, die er auf dem Bildschirm sieht, darf er sich dabei nicht irritieren lassen. Hat er die Aufgabe gemeistert, erklingt der Signalton: Piep – und Nico bekommt seine Belohnung in Form von Saft, manchmal auch Wasser. Der Rhesusaffe erledigt seine Arbeit routiniert und lässt sich nicht einmal davon ablenken, als die Tür aufgeht und ich seinen Arbeitsplatz betrete.
Di
10
Aug
2010
Der Reiz des Mehrdeutigen
von Stefanie Reinberger, GEHIRN&GEIST 9/2010
Unser Gehirn denkt in Schubladen. Genau das macht es so leistungsfähig und erlaubt es uns, Gegenstände, Gesichter oder Situationen schnell zu erfassen. Wir erkennen ein Haus als Haus, egal welche Sichtverhältnisse gerade herrschen, und das Blatt eines Baumes erscheint uns grün, selbst wenn es in der Morgendämmerung mehr rötliches Licht reflektiert. Welche Rolle solche mentalen Konzepte in Kunst, Musik und Literatur spielen, erläutert Semir Zeki, Professor für Neurobiologie am University College London, der selbst viele Jahre auf dem Gebiet der visuellen Wahrnehmung und Neuroästhetik forschte.
Di
15
Dez
2009
Gene auf dem Sprung
von Stefanie Reinberger, erschienen in GEHIRN&GEIST 1-2/2010, am 15.12.2009
Mobile DNA-Elemente verändern das Erbgut neuraler Vorläuferzellen - und sorgen so mit dafür, dass kein Gehirn dem anderen gleicht.
"Wir waren ehrlich schockiert, als wir unsere Ergebnisse sahen", erinnert sich Fred Gage. Vor gut acht Jahren untersuchte der Leiter des Laboratory of Genetics am Salk Institute in La Jolla, Kalifornien, mit seinem Team die Genaktivitäten jener Zellen, aus denen sich Nerven- und Gliazellen entwickeln. Gage wollte wissen, was diese "neuralen Vorläuferzellen" dazu befähigt, entweder zu funktionsfähigen Neuronen oder aber zu anderen Zelltypen des Denkorgans heranzureifen.